Plakat zur Ausstellung Franz Moufang: The Social Network (Quelle: Universität Heidelberg)
© Universität Heidelberg, Institut für Europäische Kunstgeschichte, Gestaltung: Susann Henker, unter Verwendung von: Hanna Nagel: Dear Moufang, undatiert, und Willibald Kramm: Bildnis Dr. Franz Moufang mit weißen Handschuhen (›Der Anonyme‹), 1946, beide: Privatbesitz.

Satellitenausstellung

The Social Network. Die Gästebücher des Kunstsammlers Franz Moufang

Vom 28.Juli bis zum 22.Oktober 2023 wird im Kaminzimmer des Mark Twain Center eine kleine, dem Heidelberger Kunstsammler Franz Moufang (1893–1984) gewidmete Ausstellung gezeigt. Es handelt sich dabei um eine von drei kleineren Satellitenschauen, die in Verbindung mit der im Heidelberger Kunstverein gezeigten Ausstellung „The Social Network. Die Gästebücher des Kunstsammlers Franz Moufang“ (10.Juni bis 6. August 2023) stehen. Neben dem Mark Twain Center sind dies Präsentationen im Universitätsmuseum (30. Juni bis 31. Dezember 2023) und im Universitätsarchiv (19. September bis 31. Dezember 2023). Mehr dazu

Die Satellitenschauen sollen dabei das in der Kunstvereins-Ausstellung in den Fokus genommene Phänomen des Netzwerks weiter interpretieren: So, wie Moufang die Institutionen durch seine Aktivitäten und Interessen miteinander verband, werden sie nun über die im Stadtraum verteilten, ihm gewidmeten Ausstellungen miteinander verknüpft.

Bei der Ausstellung im Mark Twain Center stehen die Kontakte Franz Moufangs in die USA im Mittelpunkt. Als Leiter des Kulturreferats der Stadt Heidelberg stand er zwischen 1945 bis 1951 im Rahmen seiner umfangreichen kulturpolitischen Tätigkeiten auch mit den Leitern einiger in Deutschland von den USA eingerichteten Amerika-Häusern in Kontakt. Gemeinsam mit dem Amerika-Haus in Heidelberg (heute: DAI) organisierte er Ausstellungen zeitgenössischer Heidelberger Künstler*innen. Wie an seinen, im Kunstverein wie im Mark Twain Center gezeigten Gästebüchern deutlich wird, verschränkte sich bei Moufang immer wieder Berufliches mit Privatem. So war er mit vielen der im Amerika-Haus Heidelberg gezeigten Künstler*innen persönlich bekannt, wenn nicht sogar befreundet. Dies trifft auch auf außerhalb Heidelbergs und Deutschlands lebende Persönlichkeiten zu wie beispielsweise auf den expressionistischen Maler Josef Scharl (1896–1954), der 1938 vor den Nationalsozialisten nach Amerika floh und dessen Werke Moufang ab 1947 regelmäßig ankaufte. Da der berühmte Physiker Albert Einstein (1879–1955) sich Josef Scharls nach dessen Ankunft in den USA angenommen und mit ihm angefreundet hatte, entspann sich nach dem Tod des Malers 1954 auch eine kurze Korrespondenz zwischen ihm und Moufang.

Aus dem Gästebuch von Franz Moufang, 1953-56: Eingeklebter Brief von William E. Dietz (Direktor des Amerika-Haus Heidelberg) vom 10.12.1953

Vom 28. Juli bis 29. Oktober 2023
Geöffnet Mittwoch bis Sonntag, 13 bis 18 Uhr
Eintritt frei.